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 | Die Reise des kleinen Prinzen beginnt als Flucht vor sich selbst, und sie endet -begrenzt- mit dem Finden seiner selbst. 
 Was äußerlich die Flucht vor seiner Rose ist bzw. die Flucht vor seiner Beziehung zu ihr, ist innerlich die Flucht vor sich selbst.
 
 Denn die Rose ist, wie der kleine Prinz mehrfach betont, "wehrlos" - was umgekehrt bedeutet: sie stellt für niemanden eine Gefahr dar (außer für sich selbst in ihrer Eitelkeit und Beziehungsunfähigkeit).
 
 Der Prinz flieht sie und seinen Planeten, weil er seiner Rose bzw. seiner Situation nicht klar kommt. Er macht der Rose auch nicht wirklich Vorwürfe; vielmehr scheint er seine Hilflosigkeit als solche zu erkennen und einzugestehen, denn er erzählt dem Piloten völlig offen davon, dass bzw. warum er mit Blick auf seine Rose auf die Reise gegangen ist.
 
 Das ist typisch für Pubertät, für die Reifung eines Kindes zum Erwachsenen: Beziehungen zwischen Mann und Frau sind eben gelegentlich kompliziert, und ohne die Hilfe von Vorbildern, von Erwachsenen kann dies nicht gelingen.
 
 Das macht auch die Geschichte des Buches so ambivalent, so zweischneidig:
 
 
 Die Sicht der Kinder auf die Welt wird als die gute Sicht dargestellt ("man sieht nur mit dem Herzen gut"; "den Erwachsenen muss man immer alles erklären, aber sie verstehen nicht") - aber die Sicht des Kindes, die der Prinz vor seiner Flucht noch ist, hilft ihm eben auch nicht zum Verständnis seiner Beziehung(sprobleme) im Verhältnis zu seiner Rose.
 Die Sicht der Erwachsenen auf die Welt wird als die schlechte Sicht dargestellt (siehe König, Geschäftsmann, Pillen-Händler etc. etc.) - aber nur Erwachsene können dem Prinzen helfen, sich selbst und seine Beziehung zu seiner Rose zu verstehen (elterliche Vorbilder und Freude).
 
 Der kleine Prinz äußert ja öfter: "Ich suche Freunde."
 
 Damit sind offenkundig keine Kinder gemeint; er trifft nirgends auf Kinder - mit einer einzigen Ausname: Beim Weichensteller erblickt er Kinder, die im Zug vorüber ziehen. Er sieht sie aus der Distanz, sie sind nicht greifbar, sie sind Gegenstand von Betrachtung und vielleicht auch von Sehnsucht. Aber der Blick aus der Distanz, das Urteilen-fällen-über-Kinder zeigt, dass er hier eher schon die Position eines Erwachsenen einnimmt.
 
 Wenn er also sagt: "Ich suche Freunde", dann scheint das auch zu bedeuten: "Ich suche Hilfe, und zwar von Erwachsenen."
 
 Die einzigen Helfer, die er trifft, sind der Pilot, der Fuchs und die Schlange.
 
 Mit keinem dieser Helfer sucht er ein Kinderspiel (oder ließe sich gar auf Spielereien ein); in allen diesen Begegnungen sucht er Hilfe, Rat. Immer ist er sehr ernsthaft in seiner Suche nach Erkenntnis, Suche nach Wahrheit, Suche nach sich selbst.
 
 Das macht die Sache zwieschneidig: Es ist zwar eine Flucht - aber er stellt sich seiner Aufgabe. Er weiß, dass er lernen und reifen muss. Er lässt alles an sich heran, was er von Pilot, Fuchs und Schlange aufnehmen kann (und das durchaus nicht kritiklos).
 
 Die Erzählung vom "kleinen Prinzen" ist also auch eine Entwicklungsgeschichte: Es entwickelt sich ein naiver Junge zu einem reife(re)n ... nun, wenn nicht gleich Mann, so doch wenigstens Heranwachsenden.
 
 Das ist letztlich auch die Bitterkeit des Abschieds zwischen Pilot und Prinz:
 
 Der Eine ist ja das alter ego des Anderen.
 
 So ist der Abschied ein Abschied von sich selbst: Das reifende Heranwachsende nimmt Abschied vom Kind in sich selbst - so bitter es auch ist, sich das einzugestehen.
 
 Aber die Fähigkeit, sich der Beziehung zu seiner Rose zu stellen, setzt diesen Entwicklungsschritt - und damit diesen Abschied - voraus.
 
 
 
 Siehe:
 Deutung - Inhalt
 Kapitel 22 - Der Weichensteller und die Züge
 
 
 
 
 
 Verweis(e) auf interne Seiten:
 
 Beziehungsunfähigkeit
 Deutung
 Erwachsene
 Fuchs
 Geschäftsmann
 Inhalt
 Kapitel 22 - Der Weichensteller und die Züge
 König
 Pillen-Händler
 Pilot
 Piloten
 Pubertät
 Rose
 Schlange
 Weichensteller
 
 
 
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 2022-02-11 / 01:07:56
 
 
 
   
 "Planetenflug" ist eine
        unabhängige Seite für Freunde des Buches "Der kleine Prinz" von Antoine de
        Saint-Exupéry. Liebt der kleine Prinz seine Rose?
        Liebt seine Rose ihn? Ist die Reise des Prinzen wirklich eine Flucht? Oder eine Reise zu
        sich selbst? Welche Bedeutung hat der Fuchs? Stimmt der Satz: "Man sieht nur mit
        dem Herzen gut"? Und: "Das Wesentliche ist für die Augen
        unsichtbar"? Aber auch Hinweise auf Theater,
        Film bis hin zu Nippes
        (der "kleine Prinz" als Schlüsselanhänger) werden auf
        "Planetenflug.de" gegeben. Vieles also ist zum Thema auf
        "Planetenflug.de" vertreten - nur eines nicht: der volle Text-Auszug von
        "Der kleine Prinz", denn dessen Wiedergabe hier ist aus Gründen des Urheberrechtes
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